Auf Einladung der Provinzregierung Guangdong zur Konferenz „Made in China 2025 meets German Industrie 4.0“ in Foshan folgten unsere Unternehmensvertreter, die Geschäftsführerin Dr. Kisro-Warnecke und China Repräsentant in Foshan Yanan Zhu, gerne. Vom 9. Bis zum 12. September wurde das Augenmerk speziell auf die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Politik und Wissenschaft gelenkt. Mögliche Ergänzungen der Partner in den zwei starken Wirtschaftsmärkten sowie auch die Grenzen wurden diskutiert und ausgelotet. (http://www.europeanchamber.com.cn/…/Conference_Made_in_Chin… / http://www.chinadaily.com.cn/…/2015…/13/content_21848446.htm)

 

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Diana Kisro-Warnecke und Yanan Zhu bei der Ankunft in Foshan.

In dem vor einem Jahr fertig gestellten Sino-European Service Center haben sich bereits unterschiedliche auch deutsche Unternehmen mit China-Erfahrung angesiedelt, unter Ihnen etablierte deutsche Firmen wie Allianz , Osram oder Siemens. (http://www.sino-german.net/…/…/201505/t20150526_5304975.html)

Die pfiffige Kombination zweier Themenbereiche, welche Deutschland und China gleicher Maßen gegenseitig neugierig macht, lockte als Keynote Speaker den ehemaligen Außenminister Joschka Fischer mit einer flammenden Rede für die Stärken des deutschen Standorts. Der besonders fachlich brilliante Professor Li Peigen, Academician of Chinese Academy of Engineering. Mit scharfem Verstand und analytischem Geschick pries er nicht nur die jeweiligen Stärken und Schwächen beider Märkte, sondern zeigte auch die Grenzen und Möglichkeiten von derzeitigen und zukünftigen Kooperationen im Rahmen der beiden Entwicklungskonzepte auf. Als sinnvolle Ergänzung wurde die Plattform Industrie 4.0 durch Henning Banthien vorgestellt. Die Initiative vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. (http://www.plattform-i40.de/…/geschaeftsstelle-plattform.ht…)

Das Programm umfasste zudem die Möglichkeit eine für chinesische Verhältnisse klein dimensionierte Messe von ausgewählten Ausstellern mit technischem Schwerpunkt zu besuchen. Als besonderes Highlight galt hier die Grund- und Mittelschule Foshan, welche bereits 10 – 14jährige Kindern 10 Schulstunden wöchentlich im Programmieren und in der IT-anwendung unterrichten – eine hervorragende zukunftszugewandte Ausbildungsbasis schafft die chinesische Regierung somit auch im Sinne der seit Mai 2015 offiziell ausgegebenen Strategie: bis 2035 zu den TOP-Industrieländern zu gehören.

Präsentation im Media Showroom von FAW Foshan.

Präsentation im Media Showroom von FAW Foshan.

Ein besonderes Augenmerk sollte daher der Blick auf die hervorragende Servicementalität in China erhalten: dies stellt auch für die Industrie 4.0 einen bedeutenden Part der Umsetzung des Entwicklungskonzeptes dar, doch noch immer wird besonders deutsche Unternehmen hier ein essentieller Nachholbedarf bescheinigt (siehe hierzu auch: „Die Reputation Deutscher Unternehmen in China“, 2009, ISBN-10: 3867279381/ISBN-13: 9783867279383, Bezug über info(a)chinaconsulting.org möglich). Durch den sensiblen Umgang mit personenbezogenen und technischen Daten positionieren sich deutsche Unternehmen jedoch als vertrauenswürde und verlässliche Partner: eine Schlüsselcharakteristik, welche sich im Wettlauf um die Spitzenposition in der Industrie 4.0 als Vorteil erweisen kann – wenn diese gepaart mit Innovationsfreude & dem verstärkten Begrüßen und Implementieren von Veränderung, von neuen Konzepten und dem Mut zum Ausprobieren….stärker profitiert werden kann.

Die verstärkte Ausbildung von Change Consultants, Change Maker und Change Agents bilden einen Baustein der Grundlage, um die Organisation zukunftsfähig zu gestalten und Höchstleistungen zu ermöglichen. Bereits Antoine de Saint-Exupéry sagte: „Was die Zukunft betrifft, so ist die Aufgabe nicht, sie voraus zu sehen, sondern sie zu ermöglichen.“

Die Konferenz „Made in China 2025 meets German Industrie 4.0“ war durch teils spannende Vorträge am Nachmittag des ersten Konferenztages geprägt. Einen guten und ergänzenden Kontrast boten zwei Firmenbesichtigungen der Unternehmen Midea (einer der führenden Hausgerätehersteller in China) und FAW Foshan (sicherlich die am individuell gestaltete Produktionsstätte Volkswagens in China). Das Unternehmen präsentierte sich gewohnt professionell und wurde auch durch Joschka Fischer begutachtet und wertgeschätzt.

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Firmenbesichtigung mit Joschka Fischer im Midea-Showroom

Das Thema Kundenorientierung treffen beide Unternehmen vorzüglich: Während Midea stark auf die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse und ein abgestimmtes Design baut, zeichnet sich FAW besonders durch die in der deutschen Automobilindustrie maßgenschneiderten und individualisierten Produkte aus.

Auf Einladung der Provinzregierung unter Leitung von Herrn Haijian Lie, Director of Management Committee of Sino-German Industrial Services Zone, fand die die chinesische Kultur Eingang auf dem Tagungsprogramm. Der Müßiggang war sicherlich gerade für Angehörige der zu entwickelten Provinzen eine besondere Notwendigkeit: die Umsetzung der Strategien aus dem Headquarter in Beijing bedeutet für jede Provinzregierung einen erheblichen Druck, auch und gerade im Falle des SECN. Der bereits völlig konstruierte Gebäudekomplex bietet neben einer guten Infrastruktur eine für ihre Businessorientierung bekannte und blühende Wirtschaftsregion.

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Haijian Lie und Diana Kisro-Warnecke

Die Lage inmitten des Perlfluss Deltas lässt Foshan durch vielfältige Logistikwege profitieren. Die Nähe zu Hongkong und zur historisch international aufgestellten Nachbarstadt Guangzhou bietet weitere Vorteile: es ermöglicht einen guten Zugriff auf qualifizierte Arbeitskräfte und Expats. Allerdings erfordern die subtropischen Klimabedingungen besondere Lösungen für den Aufbau von, durch Maschinen und Robotern geprägte, Produktionsstätten – auch die starke Umweltbelastungen, und der häufige Smog bilden die besonderen Herausforderungen, welche sich jedoch in der Vergangenheit mit einer guten Unternehmensstrategie und einer guten Planung als überwindbar gezeigt haben.

Bereits die Tatsache, dass es sich jedoch um ein Sino-European-Center handelt, zeigt dem China-Interessierten jedoch auch einmal mehr, in welchen Dimensionen im Land der Mitte gedacht wird. Deutschland ist ein kleiner und bedeutender Part Europas – wie wichtig erscheint vor diesem Hintergrund die nicht nur wirtschaftliche, sondern auch moralische Geschlossenheit Europas, um in globale Wirtschaftsentscheidungen eingebunden zu werden.
Die Bedeutung dieser Region hat einmal mehr das Unternehmen FAW Foshan (Volkswagen-kooperation) erkannt.

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Diana Kisro-Warnecke im Showroom von FAW Foshan.

Seit dem Kick-off der Produktionslinie 2011 und dem ersten Kunden Kfz, das 2013 vom Band lief verzeichnet das Unternehmen hohe Zuwachsraten im Verkauf. FAW wird bis 2017 seine Produktionskapazitäten verdoppeln. Getreu dem Konzernmotto „Im Markt produziert für den Markt“ schreitet der Unternehmensausbau voran. Das Werk darf als das zurzeit modernste und umweltfreundlichste in China genannt werden – und hat in seine Gebäudestruktur auch die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung aufgenommen. Lokalisierung ist demnach in diesem Werk kein Lippenbekenntnis: die Ersthaftigkeit dieser Verbindlichkeiten zeigt sich in einer hellen und transparenten Produktionsstätte, in welche das im Süden Chinas so bedeutende Konzept Fengshui eingeflossen ist. Es dürfte das einzige Werk in der Volkswagengruppe sein, durch welche kleine Fengshui-Flüsse fließen und dem Mitarbeiter eine besonders harmonische und zur Leistung motivierende Umgebung bietet. Auch das ist Industrie 4.0: die Bedürfnisse der beteiligten Stakeholder ernst nehmen und eine Optimierung von Leistung erreichen.

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