V.l.n.r.: Raymon Deblitz (Managing Director T&B Consulting), Dr. Diana Warnecke (Projektleiterin und Strategieberaterin), Sven Nuhn (Geschäftsführer EAM Natur Energie) und Georg Schmitt (Geschäftsführer Grid & Co. GmbH)
Quelle: EAM Natur Energie GmbH
Proof of Concept erfolgreich: Zukunftsweisende Ergebnisse für bidirektionales Laden und digitale Services
Hannover | Kassel, 04. Juni 2025 – Nach intensiver Entwicklungsarbeit und umfassenden Tests
wurde der Proof of Concept (PoC) des Deutschlandpiloten für bidirektionales Laden erfolgreich
abgeschlossen. Im Rahmen des Projekts haben die Initiatoren EAM, T&B Consulting und
Grid&Co die gesamte Infrastruktur konzipiert, konfiguriert und getestet – einschließlich der
OEMs (Original Equipment Manufacturer), Wallboxen, Energy-Management-Systeme (EMS),
Charging-Point-Management-Systeme (CPMS) sowie der zugehörigen Protokolle.
Mit dem erfolgreichen Abschluss des PoC für bidirektionales Laden (V2B, V2H, V2G) stellten die
Projektbeteiligten die technische Machbarkeit des bidirektionalen Ladens unter Beweis und legten die
Grundlage für neue Geschäftsmodelle und digitale Services in diesem Bereich. Die folgenden vier
Ergebnisse zeigen auf, wie erfolgreich die Projektphase war:
Nachweis der technischen Machbarkeit:
Durch die nahtlose Integration und erfolgreiche Testphase sämtlicher Komponenten haben die
Projektpartner den Nachweis erbracht, dass bidirektionales Laden als zukunftsfähige
Technologie sowohl technisch als auch praktisch umsetzbar ist. Die Einbindung von
Elektrofahrzeugen als flexible Energieressourcen wurde als funktional und skalierbar bestätigt.
Die Modelle Polestar 3 und Volkswagen ID 3 absolvierten erfolgreich den Test als
funktionierende Komponenten im Zusammenspiel mit einer bidirektional ladefähigen Wallbox
von Ambibox mit einem funktionalem EMS (Energie Management System) und der
Softwareintelligenz der Grid & Co
Neue Geschäftsmodelle für digitale Services:
Im Rahmen des Projekts definierten die Partner neue Geschäftsmodelle, die digitale Services
rund um bidirektionales Laden berücksichtigen. Diese innovativen Modelle umfassen unter
anderem das flottenbasierte Laden zum abpuffern von kurzzeitigen Lastspitzen und
Community basierte V2G-Modelle; sie eröffnen neue Geschäftsansätze, die den Stromfluss
zwischen Elektrofahrzeugen und dem lokalen Netz optimieren und damit eine
zukunftsorientierte Lösung für die Energiewende darstellen.
Definition unterstützender Regelmodelle:
Zur Unterstützung der neuen Geschäftsmodelle definierten die Projektpartner umfassende
Regelmodelle, die die sichere und effiziente Nutzung der Infrastruktur ermöglichen. Diese
Regelwerke stellen sicher, dass die Systeme unter unterschiedlichen Bedingungen
zuverlässig und stabil funktionieren und eine hohe Integration von Elektrofahrzeugen in das
Stromnetz ermöglichen.
Weiterführende Services analysiert:
Die Projektpartner untersuchten überdies weiterführende Services, die das Potenzial von
bidirektionalem Laden erweitern. Dazu zählen unter anderem Virtual Power Plants (VPP),
Sicherheitslösungen im Bereich Cybersecurity sowie Roaming-Ansätze für eine effiziente
Nutzung und Abrechnung von Ladeinfrastrukturen. Diese weiterführenden Services könnten
die langfristige Skalierbarkeit und Wirtschaftlichkeit von V2X-Technologien entscheidend
vorantreiben.
Blick auf die Zukunft:
Mit dem erfolgreichen Abschluss des PoC-Projekts steht nun die Tür für die breitere Einführung von
bidirektionalen Technologien weit offen. Die gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für die
Weiterentwicklung skalierbarer Geschäftsmodelle und die Einführung marktfähiger Lösungen. Das Projekt stellt somit einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren und flexibleren
Energieversorgung dar.
„Mit dem erfolgreichen Abschluss des Proof of Concept haben wir gezeigt, dass bidirektionales Laden
nicht mehr nur ein Zukunftsszenario ist, sondern in der Praxis funktioniert. Für uns als regionaler
Energieversorger bietet diese Technologie die Chance, Lastspitzen im Stromnetz zu vermeiden und
gleichzeitig mehr erneuerbare Energien ins System zu integrieren. Zukünftig wird die Technologie eine
wichtige Rolle bei der flexiblen Nutzung der Stromnetze spielen. Wir sehen darin einen wichtigen
Baustein, um unsere Kunden aktiv in die Energiewende einzubinden und ihnen gleichzeitig
wirtschaftliche Vorteile zu ermöglichen“, erklärt Sven Nuhn, Geschäftsführer der EAM Natur Energie.
„Der erfolgreiche Abschluss des PoC für bidirektionales Laden zeigt eindrucksvoll, welches Potenzial
in der netzdienlichen Integration von Elektrofahrzeugen steckt“, erklärt Raymon Deblitz, Managing
Director bei T&B. „Als Energieunternehmen sehen wir in dieser Technologie eine echte Chance,
Stromnetze proaktiv zu stabilisieren – etwa durch die Bereitstellung von Flexibilität für
Regelenergiemärkte oder zur Entlastung lokaler Verteilnetze. Der PoC liefert damit eine wichtige
Grundlage für skalierbare Anwendungen im realen Netzbetrieb.“
Nach Einschätzung von Dr. Diana Warnecke, die das bidirektionale PoC in ihrer früheren Funktion als
Projektleiterin bei verantwortete, konnte der Abschluss des Projekts einen
entscheidenden Schritt hin zu einem flexibleren und dezentraleren Energiesystem darstellen. Sie
betonte während der Projektlaufzeit das bidirektionale Laden als zentralen Innovationstreiber, der
Mobilität und Energie auf neuartige Weise verbindet und neue Geschäftsmodelle entlang der
gesamten energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette ermöglicht. Darüber hinaus stärke die
Technologie sowohl die Versorgungssicherheit als auch den Kundennutzen und leiste einen aktiven
Beitrag zur Energiewende.
No responses yet